Ich erlebe Biodynamische Präsenz als eine Lebensart: Aufgeschlossen sein für das Leben, mit dem Leben fließen, immer wiederkehrende Muster erkennen, erkennen, womit wir uns identifizieren und was wir für „gesetzt“ annehmen. Dem Leben zuhören, ohne es zu verurteilen, ohne zu bewerten und zu kategorisieren, einfach reines Zuhören üben. Sich nicht dem Hässlichen, Schmerzhaften entgegenstemmen, genauso wenig wie sich nicht zu klammern an Situationen oder Personen, die uns gut gefallen.
Sein, mit dem, was gerade ist und mir die Macht nehmen, mich jetzt zu fühlen, wie ich mich jetzt fühle. Wie ich mich jetzt fühle, ... JETZT fühle.
Alles Leben ist Bewegung. Alles Anhaften begrenzt.
Kann das noch Therapie sein?
Wenn wir darunter verstehen, dass jemand anderes, ein Arzt, ein Heilpraktiker, ein Therapeut oder sonst ein „Profi“ mein Leiden entfernt, meine störenden, unbequemen, schmerzhaften oder unerträglichen Erfahrungen „auflösen“ kann, mich davon befreien kann, dann ist Biodynamische Präsenz keine Therapie.
Wenn aber Biodynamische Präsenz als Werkzeug dient, zu verstehen, was die Botschaft unseres Körpers für uns bedeuten könnte, als Form einer Äußerung der Intelligenz des Lebens, wenn wir lernen, zuzuhören mit unserer ganzen Präsenz, anstatt Widerstand zu leisten, dann ist Biodynamische Präsenz eine Therapie, mit der man das Leiden überstehen kann. Alles, was wir dazu tun müssen, ist, unseren Körper zu bewohnen und wahrzunehmen, was wir spüren. Unser Körper ist immer bei uns, er gestattet uns, wahrzunehmen, was in ihm und durch ihn geschieht und was um uns herum ist. Es liegt einzig in unserer Macht, unser Leben zu fühlen.